Dr. med. homöop. Heinrich Will (1891-1971)
Es gibt viele Blutreinigungsmittel, aber kaum eines, welches dem Knoblauch gleichkommt. Allen voraus hat er seine Volkstümlichkeit, Billigkeit und leichte Beschaffbarkeit. Störend ist allein sein Geruch, aber dieser ist gerade seine Stärke das heilsame Gas durchdringt alle Zellen und Organe des Körpers, und alle geruchfreien Präparate können mit dem natürlichen Knoblauch nicht konkurrieren.
Abschwächend auf den Geruch wirken:
1 Esslöffel reinen Bienenhonig oder ein frisch geschabter Apfel, beides aber frühestens 1/2 Stunde nach dem Knoblauchgenuss genommen.
Wer allein des Geruches wegen den Knoblauch meidet und auf seine gesundheitsfördernde, verjüngende Wirkung verzichtet, kann nur als ein Tor bezeichnet werden. Soweit unsere Geschichte zurückreicht, ist auch der Knoblauch bekannt. Den alten Ägyptern war er heilig. Der weise Pythagoras nennt ihn „König der Gewürze“. Römer und Germanen liebten ihn. Heute noch sieht man in Bauernstuben und Ställen die Knoblauchketten hängen und die Landleute tragen Knoblauchzehen in der Tasche, weil sie glauben, dass er die krankhaften Geister auf sich zieht und vernichtet.
Und die moderne Wissenschaft hat in der Tat seine fäulniswidrige und bakterienfeindliche Wirkung erwiesen. Experimentelle Forschungen haben folgende sichere Heilwirkungen des Knoblauchs ergeben:
er ist ein gutes Darm-Desinfizienz, mildert den mit Durchfall verbundenen Darmkatarrh, löst die Krämpfe bei Kolik, regelt aber auch den verstopften Stuhl und seine knollige Verhärtung. Er ist ein Feind aller Darmschmarotzer, besonders der hartnäckigen Madenwürmer. Er regt den Gallenfluss an und fördert damit die gesamte Verdauung. Er setzt hohen Blutdruck herab und schont dadurch Herz, Kreislauf und Nieren, wobei seine Harnfördernde Wirkung hervortritt; aus diesen Gründen gilt er als gutes Mittel gegen Arterienverkalkung und vorzeitiges Altern. Bei allen Lungenleiden erleichtert er den Auswurf, besonders dann, wenn dieser eitrig, faulig und stinkend geworden ist.
Wenn er somit die Heilung vieler Krankheiten zu fördern vermag, so ist er infolge seiner blutreinigenden Wirkung vor allem ein erstklassiges Vorbeugungsmittel gegen jede Art von Krankheit.
Weil jedermann im Volke dieses große Heil- und Vorbeugungsmittel selbst anbauen und ernten oder billig überall kaufen kann, ist dieses wahrhaft königliche Gewürz ein ganz großes Volksheilmittel und eine unschätzbare Gottesgabe, die auch der Ärmste sich zunutze machen kann. Man sollte es das ganze Jahr hindurch nehmen, besonders aber im Winter und Frühling, wo sich das Blut infolge Luft- und Bewegungsmangel mit allerlei Giften angefüllt hat. Ein oder mehrere Zehen am Tage genügen.