Petersilien-Zauber

Dr. med. homöop. Heinrich Will (1891-1971)

Petersilien-Blätter sind in jedem Haushalt als Gewürz in Gebrauch. Aber wer kennt noch die hervorragenden Heilkräfte der Gesamtpflanze, d.h. des Krautes mit Wurzel, Stängel, Blättern und Samen? Seit den ältesten Zeiten rühmt man die Wirkung der Petersilie auf den Flüssigkeitshaushalt des Körpers und ihre blutreinigende Kraft auf dem Wege über Nieren und Blase. Dazu genügen aber die Blätter allein nicht.
Jahrtausende hindurch war die Abkochung des ganzen Krautes nebst Wurzeln und Samen, die man sich selbst trocknete, ein bewährtes Heilmittel bei allen Nieren- und Blasenleiden, auch bei Steinen und Wassersucht.

Heute kennt der Arzt bessere Mittel hierfür, aber als allgemeines Blutreinigungs- und Vorbeugungsmittel sollte die Petersilie im Volk nicht vergessen werden. Man kocht (Überbrühen genügt nicht) etwa 20 Gramm von Wurzeln und Kraut oder 10 Gramm der Samen in 1/2 Liter Wasser und trinkt diese Portion schluckweise im Lauf von 1 – 2 Tagen. Eine solche Kur, vier Wochen lang durchgeführt, scheidet auf dem Weg über Nieren und Blase eine Menge Giftstoffe aus dem Körper aus und hilft so Krankheiten verhüten.

Gleiche Dienste leistet das Petersilien-Öl (täglich 3 – 5 Tropfen auf Zucker) oder die Petersilien-Tinktur (dreimal täglich 15 Tropfen), die in Apotheken und Drogerien zu haben sind.
Entzündete und vereiterte Augen können neben der ärztlichen Behandlung mit Petersilien-Tee gewaschen werden, der sich als gutes Hilfsmittel bei solchen Leiden bewährt hat.
Bei Insektenstichen helfen Auflagen mit frischen, zerquetschten Petersilien-Blättern ausgezeichnet.

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