Preiselbeerzauber

Dr. med. homöop. Heinrich Will (1891 – 1971)

Über der Fülle moderner chemischer Arzneien vergessen wir leicht die Heilwirkung unserer einheimischen Kräuter und Beeren wie z.B. der Preiselbeere. Schon ihr Anblick die immergrünen fülligen Blätter mit der frischroten Beere, macht den Eindruck von etwas Besonderem, und in der Tat zeichnet sie sich vor allen anderen Beeren aus durch die besondere Würze, die der hohe Gehalt an lebenswichtigen Säuren, wie Zitronen-, Apfel-, Benzorsäure u.a. ihr verleiht. Diese Säurekräfte haben eine belebende und stärkende Wirkung, sie machen einen guten Appetit und dienen sowohl als Vorbeugungsmittel in Grippe- und Epidemiezeiten, als auch zur Erfrischung bei fieberhaften Krankheiten und Schwächezuständen.

Man benützt hierzu einen Saft, indem man die frischen Beeren zerquetscht und je nach Geschmack mit Wasser versetzt oder sie als Marmelade oder Kompott zubereitet. Diese Preiselbeer-Erzeugnisse dienen seit alter Zeit zur Linderung von Schleimhautentzündungen der Bronchien, des Magen-Darmkanals und der Blase. Wochen und monatelang regelmäßig genommen erfreuen sie sich auch eines alten Rufes bei jeder Art von Rheumatismus, da sie das Blut reinigen und der giftigen Harnsäure die heilenden Natursäuren entgegensetzen.

In gleicher Weise wirkt der aus den getrockneten Früchten aufgegossene Preiselbeer-Tee, von dem man dreimal täglich längere Zeit hindurch eine Tasse trinkt. Welch tiefgreifende Heilkräfte der Preiselbeere innewohnen, lehrt uns ein Fall über den Prof. Hegewald berichtet: er konnte einen Brustkrebs durch Umschläge von rohen gequetschten Preiselbeeren zur Heilung bringen. Heute hat man bessere Mittel für Brustkrebs, aber bezeichnend für den hohen Wert der Preiselbeere bleibt dieser Fall doch.

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